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Agnes
von Andechs - Meranien
Agnes wurde 1196/97 mit dem
französischen König Philipp II
August verheiratet. Daraus wurde eine ergreifendeTragödie.
Noch 184o lieferte
ihre Geschichte den Stoff für das Drama „Agnes de
Meranis“ von dem
französischen Romantiker Francois Ponsard. Er bekämpfte Richard
Löwenherz und die ihm verwandten
Welfen. Daher seine Staufer-sympathie. Daher das Ehebündnis
mit Agnes. König Philippe II
August heiratete 1193 in zweiter Ehe die
Königstochter Ingeborg von Dänemark. Aber schon
während der Hochzeitszeremonie
bemerkten die Anwesenden sein auffallend angewidertes Verhalten. Es
heißt, der
König habe Ingeborg gleich nach dem Gottesdienst
verstoßen. Während die neue
Königin auf ihrem Recht bestand, weigerte sich der
König, sie als Gemahlin
anzunehmen. Er schickte sie in ein Kloster und bemühte sich um
die Scheidung.
Etliche Bischöfe unter der Leitung des Bischofs von Reims
sprachen die
Scheidung aus. Die Residenz der
französischen Könige befand sich zu
dieser Zeit noch auf der Ile de la Cite. Man darf also annehmen,
daß Agnes die
wenigen Jahre an der Seite des Königs hier verbracht hat.
Aber König Philippe II Auguste wollte nicht von Agnes lassen. Darauf drohte der Papst mit dem Interdikt und nach weiterer Weigerung des Königs verhängte er es tatsächlich. Im gesamten Herrschaftsgebiet des Königs durften die Glocken nicht läuten. Kirchen und Friedhöfe waren geschlossen. Tote wurden nicht bestattet, sie durften nicht einmal im Friedhof aufbewahrt werden. Wie Hunde jagte man die Menschen von den Kirchentüren weg. Einige Bischöfe verweigerten zunächst die Befolgung des Interdikts, mußten sich aber dann doch beugen. Das Land war erfüllt von Leichengeruch. Bedrückt vermißten die Gläubigen Trost und Gottesdienst in der Kirche. So wendete sich die Stimmung im Lande gegen den König und er stand wirklich vor der Wahl zwischen seiner Liebe und seinem Volk. Er entschied sich für die Trennung, setzte aber durch, daß Agnes wegen ihrer zweiten Schwangerschaft im Lande bleiben durfte. Agnes, die den König schwärmerisch liebte, richtete einen Brief an den Papst: Sie sei der Ansicht gewesen, daß die Ehe des Königs rechtmäßig geschieden sei. Sie würde von ihm nun das zweite Kind tragen und habe nur den Wunsch, ihm und dem französischen Volk zu dienen.- Sie erhielt darauf keine Antwort. Am 7.September 12oo wurde das Interdikt gelöst. Es hatte 3o Wochen gedauert.
Mitte Juni 12o1 ließ Papst Innozenz dem König durch Kardinal Wido von Präneste mitteilen, - im Namen Gottes - wenn er Agnes nicht wirklich verstoße, er oder sie in kurzem sterben werde.
Ohne seine schriftliche Erlaubnis durfte sie mit niemandem reden oder Nachrichten nach draußen schicken. Das Jahr 12o6 wurde zu einem der wichtigsten Jahre in der französischen Geschichte. König Philipp II August hat Johann Ohneland besiegt und England den größten Teil seiner Besitzungen auf dem Festland abgenommen.
1213 söhnte König Philipp II August sich mit Ingeborg aus. Er nahm sie nicht als Gemahlin, aber als Königin an seine Seite. Er brauchte das Bündnis mit Dänemark für seine Pläne, England zuerobern. Bei seinem Tode hinterließ er ihr eine stattliche Abfindung und bat sie für die angetane Unbill um Verzeihung- Der König ließ Agnes im Kloster ST Correntin Les Mantes feierlich bestatten. Zu ihrem Gedächtnis baute er das Kloster zu einer Frauenabtei für 12o Benediktinerinnen aus. Die Kathedrale von Mantes wurde von Philipp gefördert. Er war Titularabt vom Chorherren-stift. Von hier führte er seine Feldzüge ins Vexin und in die Normandie. Hier starb er am 4. November 1223. Die gemeinsamen Kinder mit Agnes waren vom Papst am 4. November 12o1 als legitime Nachkommen des Königs anerkannt worden. Philippe Rurepel vermählte sich mit Mathilde von Boulogne - Dammartin. Er starb 1234. Maria war zweimal verheiratet. Erst mit Graf Philipp von Namur, dann mit Herzog Heinrich von Brabant. Auch sie starb sehr jung.Genau vier Wochen nach ihrem Vater. .( Als Baby hatte man sie bereits mit Arthur v Bretagne verlobt) Agnes hat ihren Kaplan Isaak, der sie von Andechs nach Paris begleitet hatte, beauftragt, eine Dornenreliquie nach Andechs zu bringen. Der Zweig wurde später im Hinterhaupt des romanischen Kurzifixus gefunden, mit Cedula.
LiteraturAlexander Catellieri „Philipp II August,König von Frankreich“ 1899 - 1922 Edmund Öfele, "Geschichte der Grafen von Andechs" Innsbruck 1877 |