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Die selige Kunissa
Bei
Öfele heißt es : ..... "aber Friedrich besitzt 1oo3
eine erbliche
Grafschaft am rechten Isarufer, deren Hauptdingstätte vorerst
Haching ist. Hat
ihm wirklich eine (natürliche) Tochter Kaiser Ottos I. ihr
Kind zur Ehe
gegeben? So darf man sich wohl auch hieraus das Emporkommen der Familie
erklären.........Daß vom Erbe des Ebersberger Grafen
ein Teil an unser Haus
gedieh, wird durch dessen Begüterung in der Gegend von
Ebersberg, bis Erding
hinab und gegen den Inn hinüber glaubhaft: War doch die Mutter
Adalberos, des
letzten Grafen von Ebersberg ( + 1o45)
die Schwestertochter der, wie man annimmt, mit Friedrich
vermählten Gräfin von
Öhningen." Benedicta
von Mangold schreibt:(6): " Zum Emporkommen der Sippe des Grafen
Friedrich
mag vielleicht auch der Umstand beigetragen haben, daß dieser
eine Frau
geheiratet hatte, die das Kind einer natürlichen Tochter
Kaisers Ottos I.
gewesen sein soll...... Ihr Grabstein mit der Inschrift: DOMINATRIX ISTAM CONSTRUENS AULAM / II NONAS MARCII OBIIT A M X X (
Die Sünderin Kunigunde, dieses heiligen Ortes Herrin , starb
während der
Erbauung dieser Halle ( Kirche) am 6. März 1o2o.) wurde
erst 1466 in ihrem Grab gefunden. Er ist die älteste Urkunde
Dießens. Heute
ruhen ihre Gebeine in der Klosterpfarrkirche, der sogenannten heiligen
Kapelle,
vor dem Mechtildisschrein." Zitat
aus dem Stauferkatalog: " Die Frankfurter Königsurkunde Ottos
III von 987,
die zwei Grafen mit den damals höchst seltenen Namen Sieghard
und Friedrich in
einem Zusammenhang mit Schwaben nennt....... bietet wahrscheinlich
überhaupt
einen Schlüssel zur frühen staufischen
Geschichte..... Seit etwa 987 sind dann
die Friedriche als Erben der Grafen von Öhningen nach Schwaben
gekommen........4 (2) Friedrich..... Graf im Sundergau, (1o18 Ratgeber
Kaiser
Heinrichs II?) ...... wird durch seine Heirat mit der Tochter des
mächtigen
schwäbischen Grafen Kuno von Öhningen auch in
Schwaben begütert.....Verheiratet
ab 987 mit N von Öhningen (nach Armin Wolf
Kunigunde )..... vierte Tochter des " nobilissimus
comes "
Kuno von Öhningen (bei Stein am Rhein )
und der Richlint aus dem ottonischen Kaiserhause. Durch sie kommen
die Namen Otto und Kuno zu
den späteren Staufern. .....11 Berthold, filius friederici, Graf von Dießen... Stammvater von Dießen + 1o39 - 52" DIE VIER TÖCHTER DES „NOBILISSIMUS COMES“KUNO VON ÖHNINGEN Der Historiker Armin Wolf konnte die "vier Töchterstämme" Kunos von Öhningen und deren Bedeutung herausstellen: " Von der ersten Tochter ITA stammten die welfischen Herzöge von Kärnten, Baiern und Sachsen ab. Von der zweiten Tochter JUDITH - König Rudolf von Rheinfelden, die Herzöge von Zähringen und Rektoren von Burgund, die Markgrafen von der Nordmark aus dem Hause Stade, ferner die Landgrafen von Thüringen und auch die Herzöge von Oberlothringen. Von der dritten Tochter RICHENZA die piastischen Herzöge von Polen, die przemyslidischen Herzöge und Könige von Böhmen. Von der vierten Tochter KUNIZZA die Grafen von Dießen - Andechs und späteren Herzöge von Meranien." __________________I______________________________ ITA LIUTGART RICHENZA KUNISSA ooRudolf oo Rudolf von oo Ezzo Pfgf oo Friedrich Rheinfelden Lothringen GfSundergau Welf I Richenza oo Richenza oo Otto, Friedrich Adalberd von Kg v Polen Berthold Ebersberg + 1o45 Welf II WELFEN ZÄHRINGER PIASTEN DIESSEN - ANDECHS MERANIER Nach Faußner ( 1) ( 8 ) KUNISSA WAR EINE HERZOGSTOCHTER Herzog von Schwaben, wurde durch Faußner bestätigt. Wenn wir uns auf diese - und noch weitere Erkenntnisse stützen dürfen - gewinnt die frühe Dießen-Andechser Geschichte noch mehr an Bedeutung. Des Kaisers Sohn Liudolf aus erster Ehe mit Editha, war vermählt mit Ita = Richlind,der Tochter des Schwabenherzogs Hermann. Hroswitha von Gandersheim erzählt, wie der Kaiser seinen Sohn Liudolf und Schwiegertochter Ita als ständige Begleiter um sich wünschte, wie er Ita die Ehrungen einer Königin zuteil werden ließ. Für ihn war Ita "seine filia". Es wundert also nicht, daß Ita als "filia Ottonis Magni Imperatoris" galt. Auch die Verschmelzung ihres Namens mit dem ihrer Mutter Reginlind ist erklärbar. Nach dem frühen Tode Liudolfs ( 957) vermählte sich Ita mit dem "nobilissimus comes" Kuno von Öhningen.(1) Kaiser OTTO I OO EDITHA + 946 To K Eduard v England I _______________ Liutgard Liudolf + 957 Hzg v Schwaben OO Ita - Richlind To Hermann Hzg vSchwaben Nach Faußner ( 1 ) DIE VÄTERLICHEN VORFAHREN WAREN FRÜHE BABENBERGER Die Leitnamen Heinrich, Konrad, Adalbert, Poppo (als Verkürzung von Robert) tauchen auf. Kunos Urgroßvater Heimrich, dux austrasiorum, marchio francorum, war 886 vor Paris im Kampf gegen die Normannen gefallen. Dessen Söhne waren die berühmten frühen Babenberger: Heinrich +9o2/o3, Adalhard + 9o3, und Adalbert + 9o6. KUNOS VATER HEINRICH WAR DER SOHN DES 9o6 HINGERICHTETEN BABENBERGERS ADALBERT HEIMRICH DUX AUSTRASIORUM + 886 ___________I_____________________ Heinrich Adalbert Adalhard Hadwich oo Otto d Erlauchte + 9o2 v Bamberg + 9o3 + 9o3 + 912 + 906 I Heinrich K Heinrich I _______________I________________________ Poppo I Berthold Konrad=KUNO Heinrich Bischof Mkgf + 98o Hzg Schwaben Erzbischof Würzbg + 997 v Trier 941-961 956-964 Nach Faußner ( 1 ) KUNISSAS GROSSMUTTER WAR KÖNIGIN Kunos Mutter Kunigunde entstammte der vornehmen alemannischen Pfalzgrafenfamilie. Ihr Vater war Pfalzgraf Berthold, ihre Brüder die Pfalzgrafen Erchanger und Berthold. (1) In erster Ehe war sie mit dem bairischen Markgrafen Liutpold +9o7 verheiratet. Aus dieser Ehe ging der nach ihrem Vater genannte Berthold hervor, der spätere Herzog von Baiern 938 - 947 Im Jahr 913 wurde Kunigunde Königin. Fünf Jahre lang war sie Gemahlin König Konrads I. Dann nach seinem Tode heiratete sie in dritter Ehe Heinrich, den Babenberger, Kunissas Großvater. Ihr väterlicher Stammsitz Marchtal ging später auf ihren Enkel Hermann über. Soviel zu den Vorfahren der seligen Kunissa von Dießen. Es erklären sich die Namen Kunigunde, Hedwig, Heinrich, Berthold, Ekbert, Konrad, Otto, Poppo. I _________________________ Erchanger Berthold Kunigunde oo 1. Mkgf Liutpold + 9o7 + 917 + 917 2 König Konrad I + 918 3 Gf Heinrich Nach Faußner ( 1 ) ( 8 ) Liutpold, Sohn des Grafen Kuno aus erster Ehe, wurde zum Stammvater der österreichischen Babenberger. Kunissas Bruder Hermann folgte dem 997 verstorbenen Vater Kuno in der Herzogswürde. Er war sehr angesehen, wurde sogar zur Königswahl 1oo2 vorgeschlagen. Seine Tochter Gisela feierte die prunkvollste Krönung an der Seite Kaisers Konrad II im Jahr 1o27. Zu diesem Fest war eine neue Krone gefertigt worden - heute in Wien - und ein prachtvoller Krönungsschmuck. Kunissas Schwester Richenza wurde Schwiegermutter des Königs Miescyslav von Polen. Ihre Enkelin heiratete König Bela I von Ungarn. ( Nach De Baumgarten heiratete Kunissas Schwester Richenza König Vladimir in Kiev.) KINDER AUS ERSTER EHE Dank der überaus mühsamen und komplizierten Forschungen Faußners haben wir bisher erkannt, daß Kunissa einer sehr hochgestellten Familie entstammte mit weitreichenden Beziehungen. Nun erscheint auch noch eine enge Verbindung zum neu gegründeten Bamberger Bischofssitz. Wie das? Ihr Sohn aus erster Ehe war nach Faußner der erste Bischof zu Bamberg: Bischof Eberhard 1oo7 - 1o4o, ..."...dessen Herkunft bisher unbekannt ist." ... seit 1oo6 Kanzler Kaiser Heinrichs II. Als einer der engsten Vertrauten des Kaisers fand er seine Grablege "iuxta tumbam s. Heinrici a latere sinistro in ascensu versus chorum." Aus dieser ersten Ehe schließt Faußner noch auf einen weiteren Sohn - Berthold -und auf eine Tochter Mathilde, letzte Gemahlin des Burggrafen Babo von Regensburg. KUNISSA - STAMMUTTER DER BEIDEN DIESSENER HAUPTLINIEN (9) schaftsmittelpunkten Plassenburg und Bayreuth. Dieser oberfränkische Erbbesitz kam somit nicht , wie stets behauptet wird, durch eine Tochter Ottos von Schweinfurt...............an die Andechser......(9) VOR TAUSEND JAHREN Der Stauferkatalog gibt noch für die Eheschließung das Jahr "ab 987" an. Nun müßte das Hochzeitsjahr nach 991 angenommen werden. Die Geburtsjahre der gemeinsamen Kinder könnten mit dem Katalog übereinstimmen. Eine Tochter Richenza ist aus den übrigen Unterlagen allerdings nicht bekannt. Auch Sohn Friedrich, geboren 997, würde in die Geschwisterreihe passen, er verbrachte jedoch sein späteres Leben in Sankt Blasien und ist auch da bestattet. Auffallend ist das Fehlen des Namens Friedrich in den späteren Generationen. Dem Sohn Berthold, im Stauferkatalog als Stammvater von Dießen bezeichnet, wird das Geburtsjahr 998 zugeschrieben. .....Dießen vor tausend Jahren............... 1. Hans C. Faußner: Kuno von Öhningen und seine Sippe in: Deutsches Archiv für Er- forschung des Mittelalters 37 1981. 2. Armin Wolf: Wer war Kuno von Öhningen? Erweitertes Protokoll Nr. 233 über die Arbeitssitzung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte im Konstanzer Rathaussaal. 3. Jos. Anton Hugo: Chronik des Marktes und der Pfarrei Dießen 19o1 Dießen. 4. Hansmartin Decker-Hauff: Die Zeit der Staufer. Katalog zur Stauferausstellung 1977 Stuttgart. 5. Edmund Öfele: Geschichte der Grafen von Andechs, 1877 Innsbruck. 6. Pankraz Fried und Heinrich Winterholler: Die Grafen von Dießen - Andechs 1988, Zürich 7. Erich Zöllner: Die Babenbergische Epoche in: 1ooo Jahre Babenberger in Österreich, 1976 Wien. 8 Hans C Faußner: Zur Frühzeit der Babenberger in Baiern.... 1190 Sigmaringen 9. Hans C.Faußner: Brief an Verfasserin 21.3.97 Frau Marga Sollfrank, Vlotho, danke ich für Hilfe und Hinweise zur Literatur. „ wie schon Franz Tyroller feststellte, ist die ältere Genealogie der Andechser ein Chaos, verursacht vor allem durch die unglücklichen Zusätze des 13. Jhs. zu den Nekrologeintragungen. Tyroller trug dann auch noch zur weiteren Verwirrung bei. Davon wurde auch die selige Kunissa betroffen: So wird sie in „de fundatoribus monasterii Diessensis“ verwechselt mit der gleichnamigen Tochter Herzog Welfs I und zweite Gattin Graf Ottos von Amras. Lediglich der letzte Satz galt der seligen Kunissa, der Stammutter der beiden Diessener Hauptlinien, der Friedrich - Linie und der Berthold - oder Andechser Linie: Huius itaque Kunizza avus fuit Otto imperator magnus et soror eius s. Richardis, que Ebersperg cenobium construxit. Aber auch darin steckt ein genealogischer Fehler: s. Richardis (Richenza, Richlind, Richgard ) war nicht eine Schwester von Kunissa, sondern eine Nichte, nämlich eine Tochter von Kunissas Schwester Ita ( OO Graf Rudolf, dem Welfen). R. kam beim Persenbeuger Einsturzunglück im Sommer 1o45 ums Leben. Kunissa war eine der vier Töchter des Babenbergers Konrad, Herzog von Schwaben 982 - 997 (Kuno von Öhningen), aus seiner Ehe mit der Witwe des Königssohnes und Herzogs Liudolf (+ 957), Ita. Kunissa erbte von ihrem Vater den Besitz im Zwei - Main - Gebiet mit den späteren Herrschaftsmittelpunkten Plassenburg und Bayreuth. Dieser oberfränkische Erbbesitz kam somit nicht, wie stets behauptet wird, durch eine Tochter Ottos von Schweinfurt, Herzogs von Schwaben 1048- 1057, eines Urenkels Kunos von Öhningen, an die Andechser, denn Ottos von Schweinfurt Tochter Gisela ? war mit Kunizzas Enkel Otto de Diezun preses, von der Friedrich - Linie verheiratet. Er vertrat dann auch zusammen mit Sohn Friedrich den großmütterlichen Erbteil in der Schluchsee - Eigner - und Erbengemeinschaft. So wird auch verständlich, daß Kunissas Sohn Eberhard aus ihrer Linie mit dem Schwaben Graf Manegold, Vogt von Einsiedeln, als kognatischer Babenberger der erste Bischof Bambergs wurde. Nun wird zu allem aber auch noch Kunissas zweiter Gatte, Graf Friedrich von Dießen, mit seinem Urenkel „Friedericus cognomine Rocke“ verwechselt. (MGH SS XVII; S329,15) aus einem Brief an die Autorin, von Prof. Hans C. Faußner,vom 21.3.1997
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