Andechs im Mittelalter Grafen Fürsten Heilige und Kaiserinnen |
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Die Heilige Hedwig von
Schlesien
Fest steht aber der kraftvolle Aufbau des Landes unter Hedwigs Gemahl. Er rief Siedler ins Land, ließ Wald roden, gründete Handelsplätze, führte das Magdeburger Recht ein und sorgte so gut es ging für die wichtige Rechtssicherheit. Bemerkenswert ist auch der Umstand, daß der Herzog mit dem Deutschritterorden zu tun hatte. Auf vielen Abbildungen ist das Adlerwappen zu erkennen. Hier wird mit Sicherheit der Andechser Einfluß erkennbar, besonders Einfluß des Bischofs Ekbert von Bamberg. Es heißt, Konrad von Masowien habe den Orden ins Land gerufen. Das geschah genau zu dem Zeitpunkt, als der Ungarnkönig auf Druck seiner Magnaten dem Orden das Lehnsgebiet in Siebenbürgen entziehen mußte. Im Laufe der Zeit gelang es Herzog Heinrich, meist auf friedlichem Wege, sein Herrschafts- gebiet über dreiviertel aller Piastenländer auszudehnen. Damit führte er denTitel: Herzog von Schlesien und Polen. Er nahm aber nicht immer Rücksicht auf kirchliche Belange und Autoritäten, sodaß er knapp am Kirchenbann vorbei kam. Vielleicht hat ihm dabei wiederum der Leumund und Einfluß seiner Andechser Gemahlin geholfen. Überhaupt: Welcher zeitgenössische Chronist - ob in Ungarn oder Frankreich oder Polen - hauptsächlich Vertreter des clericalen Standes - hat sich schon herabgelassen, über Frauen etwas Positives zu berichten? Erst auf verschiedenen Bildern der Schlackenwerther Hedwigsvita, entstanden 1353, werden Scenen gezeigt, die auf Hedwigs soziale Tätigkeit hinweisen: Das Herzogspaar stiftet Kloster Trebnitz,.Hedwig führt mit ihrer ehemaligen Lehrerin Petrussa Zisterziensernonnen ins Kloster ein. Sie kommen aus Bamberg, aus S. Theodor und Maria. Petrussa übernimmt zunächst die Leitung des Klosters. Die Augustinerprobstei wird gegründet in Naumburg am Bober, die Templerkommende Klein Oels wird eingeweiht, 1222 entsteht Kloster Heinrichsau und etwas später das Heilig Kreuzspital in Breslau. Und bei Neumarkt entsteht ein Aussätzigenhospital. Für die damaligen Verhältnisse waren diese Aktivitäten nicht nur religiöse Schnörkelei. Das war ein echter wirtschaftlicher Aufbau, der ganz allgemein nur mit sozialem Hintergrund zum Gelingen kommt - und allzu schnell wieder zum Verschwinden gebracht werden kann.
Der Herzog wurde eines Tages von Konrad von Masowien - einem Verwandten - überfallen und gefangengesetzt. Hedwigs Sohn Heinrich und der schlesische Adel wollten ihn , wie üblich, auf kriegerische Weise befreien. Aber Hedwig verweigerte diese Aktion energisch. Sie pilgerte zu Fuß zu Konrad, bat demütig um ihren Mann und erreichte so die Aussöhnung.
Hedwig sah ihr Lebenswerk zerstört. Ihr Sohn gefallen, Dörfer, Klöster, Kirchen, Hospitäler ausgebrannt und in Trümmern. Viele Tote und Verwundete waren zu beklagen.Das Land ohne Herzog. Sechs Kinder hat sie zur Welt gebracht. Fünf Kinder mußte sie beerdigen. Nur Gertrud hat sie überlebt. Bei Gertrud, der Äbtissin von Trebnitz, verbrachte Hedwig ihre Witwenjahre. Um Gertrud rankt sich ein Teil der Geschichte des Bamberger Königsmordes. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, der Mörder, hatte sich zunächst vergeblich um die Königs- tochter Beatrix beworben. Als ihm aber auch noch die Hand der Gertrud von Schlesien verweigert wurde, muß er in den unbändigen Zorn geraten sein, der zu seiner schrecklichen Bluttat führte.
Literatur: ( 1 ) Ida Friederike Görres „ Hedwig von Schlesien „ Augsburg 1967 ( 2 ) Katalog Ausstellung Sankt Hedwig 1967 ( 3 )Alois Schütz „Herzöge und Heilige“ München 1993 Hedwig von Andechs - Meranien + 1243 OO Heinrich Herzog von Schlesien + 1236 1 Boleslaw + 12o8 2 Sophie + 1238 3 Agnes + 1238 4 Konrad + 1236 5 Heinrich II + 1241 6 Gertrud + 1268 ( nach Kist ) |