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Impressum
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Bischof Ekbert von Andechs und der Bamberger Dom
Der
Bamberger Dom ist Zeugnis einer Zeit, in der man unerschütterlich an
den Sieg
des Christentums glaubte.
Gesinnung und Geheimnis der längst vergangenen
Andechs-Meranier und deren Stauferkaiser, wirken noch fort in der Innen
- und
Außengestaltung des Domes, denn all dies ist während der Regierungszeit
des
Bischofs Ekbert entstanden.
Bamerger Dom |
Bischof
Ekbert findet sich in der vorletzten Generation der Diessen-Andechs-Meranier
Dynastie.
Er ist Bruder der Königin von Ungarn, Bruder der unglücklichen Agnes,
Königin von Frankreich, der Hl Hedwig
von Schlesien, des Herzogs Otto von
Meranien, des Patriarchen Berthold von Aquileja und des Markgrafen von Istrien -
Heinrich -.
Er ist Onkel der Hl Elisabeth von Thüringen. |
Bischof Ekbert |
Ab 12o3
ist Graf Ekbert in Bamberg als Bischof wirksam. Zuvor war er bereits einige
Jahre als Domprobst tätig. Vermutlich hatte man ihn schon als kleines Kind auf
die berühmte Bamberger Stiftsschule gegeben. Es gab da auch noch einen etwas
älteren Andechser Grafen. Er war Domprobst während der ganzen Regierungszeit
Ekberts: Poppo, ein Onkel, Sohn aus der
zweiten Ehe des Großvaters mit der dänischen Königstochter Luitgard.
Marienportal, Bamberger Dom
Im
Tympanon des Marienportals sehen wir Bischof Ekbert ganz links,Poppo ganz
rechts. Links von
der Gottesmutter ist Petrus und Georg dargestellt, die beiden Hauptpatrone des
Domes, zur rechten Seite das Stifterpaar, Kaiser Heinrich II und Gemahlin
Kunigunde.
In den
Jahren 1177 bis 1198 regierte schon ein Andechser Graf im Bistum Bamberg. Es
war Bischof Otto. Er betrieb die Heiligsprechung der Kaiserin Kunigunde, er
brachte die Heiligen Hostien nach Andechs - wo sie heute noch verehrt werden.Er
muß ein sehr geschickter und bedeutender Kirchenfürst gewesen sein, der viel
zum Ansehen der Andechser Familie beitrug.
Zu seiner
Zeit, 1185, wurde der Dom durch einen Brand sehr beschädigt. So kam es für
Bischof Ekbert zu der großen Aufgabe, den Dom neu zu bauen. Insgesamt sechzig
Jahre lang betreuten Andechser Grafen das Bamberger Bischofsamt. Der erste
Dom und das Bistum war durch Kaiser Heinrich II gegründet. An seiner Stelle gab
es vorher die Burg der Babenberger.
Das
Bistum Bamberg unterstand auf Wunsch der Gründer direkt dem Papst. Da das
Kaiserpaar
kinderlos blieb, wurde Christus als Erbe eingesetzt. Das stellte Bamberg an die
Spitze aller deutschen Bistümer.
Der Dom,
dem HL Petrus geweiht, sollte an den e r s t e n Papst erinnern, sollte die
deutsche Peterskirche darstellen.. Die Bamberger Bischöfe entwickelten
zunehmend den Ehrgeiz, sich in Rom vom Papst selbst weihen zu lassen.
Unter
Bischof Ekbert erreichte die Sonderstellung vor Rom ihren Höhepunkt. Bamberg
wurde Fürstbistum, Reichsfürstentum. Die Reichskanzlei wandte auf Bischof
Ekbert den Titel „ Princeps „ an.
Der Rang
des Bistums hatte sich bereits unter Bischof Suidger erhöht, der 1o48 als Papst
Clemens II Bamberg und Rom sozusagen in Personalunion vereinte. Sein Grabmal
finden wir im Westchor als einsame Leistung des 13. Jahrhunderts. Dargestellt
ist der Paradiesstrom als antiker Flußgott, der sich in die vier
Kardinaltugenden auflöst: Fortitudo, Prudentia,
Justitia, Temperantia - die Stärke, die den Löwen überwindet, die Klugheit, die
den Drachen des Irrtums überwindet, die Gerechtigkeit mit Waage und Schwert und
die Mäßigkeit, die den Wein mit Wasser vermischt.
Otto
Hartwig macht darauf aufmerksam, daß der Reiter dieses Grab nicht aus seinem
Blick läßt.
Kaiser Heinrich II, Gemahlin Kunigunde und der Märtyrer Stephan,
- Adam, Eva, Petrus
Adam,
Eva und Hl Petrus
Kaiser HeinrichII, Gemahlin Kunigunde und
Hl Stephan
Die
Figuren befinden sich heute im Diözesanmuseum. Ursprünglich dienten sie als
Geleitfiguren
für Benutzer der ältesten Pforte des Domes, der Adamspforte, anregend zum
Nachdenken durch ihre starke Symbolsprache:
Adam und Eva, die e r s t e n Menschen, haben durch ihre Verführbarkeit
und Auflehnung sich selbst und der gesamten Menschheit das unvollkommene Leben
gebracht. - Petrus, der e r s t e Nachfolger Christi, Lehrer und Märtyrer,
zeigt das erlösende Kreuz.
Gegenüber
das Kaiserpaar, Kirchenstifter,- an e r s t e r Stelle im Reich - im Dienste
für Christus und für die Menschen stehend. In ihrer Gesellschaft befindet sich
der e r s t e christliche Märtyrer
-Stephan.
Wenn man
will, kann man in dieser Zusammenstellung die Bedeutung der Erlösung durch die
Nachfolge Christi sehen. Und auch, wie das Kaiserpaar gesehen werden
wollte. Ihre Vorbildfunktion.
Man kann
aber auch die Bedeutung erkennen, die der Beziehung zum ungarischen Königshaus
beigemessen wurde: Um
das Jahr 1ooo hat
sich der ungarische Fürst Voik dem christlichen Reich
angeschlossen. Er wollte
kein Lehnsverhältnis mit dem Kaiser. Nur dem Papst wollte er
unterstehen. Also
erhielt er seine Königskrone vom Papst und dazu den Namen des
ersten Märtyrers: Stephan. ( griechisch: stephanos = Krone )
Zur
politischen Bestärkung gab man ihm zur Gemahlin die Schwester des Kaisers,
Gisela.
König
Stephan wurde am 2o. August 1o83 heilig gesprochen. Dieser Jahrestag wurde
jahrhunderte lang im Dom zu Bamberg gefeiert. Es gab sogar einen Altar für den
Märtyrer Stephan
vor dem Georgenchor. ( 5 )
Diessener Himmel, Elly Jaschoff
Am
Diessener Himmel stellte Bergmüller die Diessen - Andechser Verwandtschaft mit
Kaiser Heinrich II, dessen Gemahlin Kunigunde, zusammen mit König Stephan von
Ungarn und seiner Gemahlin Gisela in leuchtenden Farben dar. Sie gehören zur
Welfenverwandtschaft. Der Gedanke liegt nahe, daß Bischof Ekbert im Bamberger
Dom auf seine Verbindung und Dankbarkeit zum kaiserlichen Haus und zum
ungarischen Königshaus hinweisen wollte, wo doch seine Schwester Gertrud mit
dem Arpadenkönig Andreas II vermählt war und beide ihm in schwerer Not geholfen
haben. Diese Deutung bezieht sich auch auf die Deutung des Reiters.
Man
bedenke auch die bereits erwähnte Verwandtschaft zum ungarischen Hof. Durch
Sophie von Krain kam die Diessen-Andechser Familie in den Besitz der Mark
Krain, (im heutigen Slovenien).Dieses Allod galt als Hinterland der
Markgrafschaft Istrien, mit welcher Graf Berthold III im Jahre 1173 belehnt
wurde.Dann 118o die Erhebung in den Reichsfürstenstand
mit der Aufgabe, das Territorium für den wohlklingenden Titel „Herzog von
Meranien“ selbst zu schaffen.
Schauen
wir uns den Großvater der Sophia von Ungarn -Krain an,erkennen wir die
gemeinsame Herkunft der Staufer, der Welfen und der Andechser, von König Bela I
von Ungarn. Ein weiterer Grund für Bischof Ekbert, der ungarischen Krone
verbunden zu sein.
In
besonderer Beziehung stand auch der Stauferkönig Philipp von Schwaben zu
Bamberg. Ursprünglich zum Cleriker bestimmt,hatte er diese Laufbahn
abgebrochen, um für seinen Neffen, (den späteren Kaiser Friedrich II) die
Regentschaft zu übernehmen. Im Georgenchor wurde
seine Krönung gefeiert. Neben dem Dom, in der alten Hofhaltung ist er ermordet
worden. ( Siehe Königsmord zu Bamberg )
Eine der
verwaisten Königstöchter, Beatrix, -sie trug den Namen ihrer verstorbenen
Schwester,- wurde später (1219) mit König Ferdinand III von Kastilien
verheiratet.
Im Dom zu
Sevilla, in der Capela Real, hat man dem Paar ein würdiges Denkmal geschaffen,
weil der König die Stadt von den Mauren befreit hat. Auch als Stifter der
Kathedrale von Burgos wird ihrer gedacht.
Der
Hochmeister des Deutschritterordens, Hermann von Salza, hat diese Ehe
vermittelt. Bei seinem Besuch in Burgos bewunderte er den gotischen Baustil und
empfahl ihn nach Deutschland.(Elisabethkirche - Marburg) (3)
Hermann
von Salza ist die kleine Kreuzritterfigur zu Füßen der Gottesmutter am
Marienportal. ( 2 ) ( 3 )Klein, bescheiden, demütig, bietet er seinen Rücken
dar. In der Symbolsprache: Wir, Bischof Ekbert, Hochmeister von Salza,
Domprobst Poppo, helfen, dienen Euch, verwirklichen das Christentum.
Der Deutschritterorden
mit
Stammsitz in Accon war 1199 vom Papst privilegiert worden. Mitgründer waren
die thüringer Landgrafen. Hermann von
Salza, bis zu seiner Berufung zum Hochmeister 121o, ihr Ministeriale.
Seine
erste Amtshandlung dürfte 1211 die Übernahme des ungarischen Burzenlandes -
Siebenbürgen - als Lehnsgebiet für seinen Orden,gewesen sein.König Andreas II
der Ungarnkönig, war dankbar für den Schutz seiner unsicheren Verkehrswege.
Gleichzeitig verlobte und sandte er seine vierjährige Tochter Elisabeth an den
thüringer Landgrafenhof. Bischof Ekbert sehen wir im Frühjahr dieses Jahres
wieder in seinem Amt. Diese Ereignisse können nicht unabhängig von einander
abgelaufen sein. Dahinter stehen deutliche Beziehungen und Abmachungen.König
Andreas hat sich für seinen Schwager Ekbert eingesetzt. Der Deutschritterorden
übernahm seine erste Aufgabe auf europäischem Boden. Eine päpstlich abgesegnete
Allianz war im Osten des Reiches geschaffen.
Hermann
von Salza weitete den Orden auch nach Spanien aus. In Italien schützten die
Deutschritter den Kaiser. Dieser ( K Friedrich II) besaß ja kein Heer.
Bis zu seinem
Lebensende sieht man den Hochmeister immer wieder an der Seite des Kaisers als
klugen Berater.
Als 1225
die eifersüchtigen ungarischen Fürsten den König zwangen, den Deutschorden
wieder zu entlassen,wurde er von Konrad von Masovien nach Polen gerufen, in die
Nachbarschaft der Hl Hedwig.
Kaiser Friedrich II bestätigt, den Deutschrtterorden Gemälde in Deutschritterkommende in Klobenstein
Am
Ritten, in Klobenstein, gibt es eine kleine Deutschritterkommende. Dort findet
sich das einfache Bild von der Bestätigung des Ordens durch Kaiser Friedrich
II. Anwesend natürlich auch Hermann von Salza.
Bischof
Ekbert und der Hochmeister haben sich nicht nur auf der Preßburg zur Verlobung
der kleinen Elisabeth getroffen,eventuell auch verbündet. Sie waren zusammen
mit König Andreas II auf dem Ungarnkreuzzug 1217/18.
Ein Jahr
später ist der Hochmeister in Bamberg anwesend, um das Dorf Langeln zu kaufen.
Langeln
gehörte eigentlich dem bamberger Jakobsstift. Aber Graf Poppo von Andechs war
auch Stiftsprobst von St Jakob. Er hatte bereits den Turm von St Jakob erbaut.
Graf Poppo erfreute sich der hohen Stellung des obersten Dignitars des
Domkapitels und gilt mit Abstand als einflußreichster Geistlicher im Bamberger
Dom nach Bischof Ekbert. ( 4 ) Er konnte die 45o Mark Silber aus dem Erlös des
Dorfes, gut für den Dombau gebrauchen.
Ein
weiterer Hinweis auf die Zusammenarbeit der drei Geistlichen:Ekbert, Poppo und
Hermann von Salza.
Bischof Ekbert
Der
Baubeginn des Domes kann mit der Gestaltung der Adamspforte und des
Marienportals um 1213 / 14 angesetzt werden.( 4 ) Also bald nach der
Wiedereinsetzung des Bischofs, der ja wegen Mittäterschaft am Königsmord
geächtet und außer Landes geflohen war. 1211 sehen wir ihn wieder im Amt. Ob
seine bisherigen Erfahrungen, -,auch der Verlust seiner Schwester Gertrud,- in
die Symbolik des Domes eingeflossen sind? Ob bereits der Rat des Hochmeisters
Hermann von Salza mitwirkte ?
Wie schon
angedeutet, (Gertrud), ersuchte Bischof Ekbert den Papst um Untersuchung seines
Falles. Mit Unterstützung seines Schwagers König Andreas von Ungarn.Ekberts
Schuld konnte in der Tat nicht nachgewiesen werden. Auch ein Vorteil, der aus
dem Mord hätte entstehen können, war nicht zu entdecken. Sogar die
Hauptankläger, Reichsmarschall von Kalden und der Baiernherzog, waren nicht zum
Untersuchungstag erschienen, obwohl beide sich zur gleichen Zeit in Rom
aufhielten. Sie nahmen lieber Teil an der Kaiserkrönung des Welfen Otto IV. (
12o9 )
Sehr bald
nach dieser Kaiserkrönung fiel der Welfenkaiser Otto IV beim Papst schon wieder
in Ungnade. Es gibt einen Papstbrief vom 3o. Oktober 121o, der dazu auffordert,
den jungen Staufer Friedrich aus Sizilien als Kaiser zu favorisieren und den
Kampf gegen Kaiser Otto weiter zu führen. Der Brief ist adressiert an etliche
deutsche Fürsten, darunter Landgraf Hermann von Thüringen und die Andechser Brüder Bischof Ekbert von Bamberg
und Herzog Otto von Meranien. ( 8 )
Ekbert
hat während der kurzen Zeit in Ungarn die Verwaltung der Zips erhalten, die
anschließend an den tirolischen Jugendlehrer Gertruds überging.( 11 )
Bamberger Reiter |
Der
letzten, der gotischen Bautruppe wird der Bamberger Reiter zugeschrieben.
Immer
wieder suchte man für ihn nach einem Namen. Vielleicht Kaiser Konstantin, der
erste christliche Kaiser. Oder Kaiser Heinrich II. Oder Kaiser Konrad, der auch
im Dom bestattet ist. Vielleicht auch der junge, schöne König Philipp von
Schwaben. Oder einfach schlicht das Ideal des christlichen Ritters, der miles
christi.
Nun
gelang 1998 die vorläufig endgültige Klärung: Es handelt sich wirklich, wie
bereits bei der Adamspforte behandelt, um den ersten christlichen Ungarnkönig,
König Stephan I. ( 5 ) |
In
Ekberts Leben fehlt es nicht an tragischen Ereignissen. Dazu gehört auch das
Schicksal seiner Nichte Elisabeth, die ja zu seiner Rehabilitation nach
Thüringen gebracht worden war.
1227
unternahm Kaiser Friedrich II endlich den lang versprochenen und ständig vom
Papst eingeforderten Kreuzzug. Gleich bei der Abfahrt brach jedoch eine
gefährliche Seuche aus.Sie raffte viele Kreuzfahrer dahin. Der Kaiser rettete
sich in die Bäder von Pozzuoli. Er wurde wieder gesund. Aber der Papst war nun
ernstlich böse und sandte seinen Bannstrahl gegen ihn.
Der junge
Landgraf von Thüringen, Gemahl der Hl Elisabeth, war auch dabei. Er erlag aber
der furchtbaren Krankheit. Im bamberger Dom wurde sein Leichnam für kurze Zeit
aufgebahrt auf dem Weg zurück zur heimatlichen Ruhestätte Reinhardsbrunn. Von
der herzzerreißenden Trauerscene der jungen Elisabeth und ihrem Elend berichtet
die Chronik.
Schon
12o6 sollte er nach Rom zum Papst kommen, um sich für sein widerspenstiges
Verhalten zu verantworten. Er entschuldigte sich aber mit seiner Reise nach
Ungarn, zur Taufe seines Neffen Bela.
!2o8
geschah der schreckliche Königsmord in Ekberts eigener Residenz in Bamberg,
wobei
er als
Mittäter angeklagt wurde und drei Jahre lang um seine Rehabilitation ringen
mußte. 1213 verlor er seine ihm so hilfreich verbundene Schwester Gertrud, die
in Ungarn von eifersüchtigen Magnaten brutal ermordet - um nicht zu sagen
zerstückelt wurde.
Auch das tragische Schicksal seiner Schwester
Agnes in Frankreich, muß ihn beeindruckt haben, abgesehen von den politischen
Ereignissen, die er aber, wie wir sehen können, sehr geschickt handhabte.
Herzog
Bernhard von Kärnten
Burg Finkenstein
Bei
Auseinandersetzungen mit Bernhard, dem Herzog von Kärnten, geriet Bischof
Ekbert auch einmal in Gefangenschaft. Auf Burg Finkenstein bei Villach, mußte er
im Verlies auf Befreiung durch den Papst warten.
1233
lehnte sich der Kärntner Herzog gegen die fremde Macht in seinem Land auf,
nämlich gegen das Bistum Bamberg, das für die wichtigen Verkehrswege zum
adriatischen Meer, Maut und Zoll einnehmen durfte.
Auch
die Kirche am Pyrn begann als Andechser Hospitalgründung
In Ostkärnten in Griffen stiftete Bischof Ekbert ein
Prämonstratenserkloster mit ,
hinterlassenen Ländereien seines Bruders Gf. Heinrich Markgraf v. Istrien
Kaiser Heinrich II hatte ja
das bamberger Bistum mit Gebieten um Villach und Tarvisio ausgestattet, damit
er bei Alpenübergängen nicht von launischen Adeligen abhängig war.
Herzog
Bernhard suchte dringend nach Einkünften in seinem Land. Daher baute er
sich eine eigene Brücke über die Drau.
Dies wurde ihm jedoch energisch vom bamberger Bischof Ekbert verwehrt.
Dem
wehrhaften Bischof hatte auch der Kaiser die Aufgabe zugeteilt,auf seinen
unmündigen Sohn,König, Heinrich VII aufzupassen,den er in Deutschland
eingesetzt hatte. Da der jugendliche König eigene Wege einschlug, die sowohl
dem Kaiser, als auch dem Adel nicht gefielen,verurteilte ihn der Vater zu
strenger Kerkerhaft. (Berthold, Patriarch von Aquileja) Bischof Ekbert war für
den Transport des verurteilten Königs verantwortlich. Von Alerheim im Ries, bis
Aquileja stand der junge König unter Bischof Ekberts Aufsicht. Da wurde er
durch den Patriarchen Berthold, Ekberts Bruder, übernommen und zum Kerker nach
Apulien gebracht.
Die
letzten Lebensjahre mußte Bischof Ekbert in Wien verbringen.
Friedrich
der Streitbare, Herzog von Österreich, benahm sich nicht nur gegen seine engere
Umgebung, sondern auch gegen den Kaiser,so unmenschlich und unbotmäßig, daß
dieser militärisch gegen ihn vorgehen mußte.
Mit
dieser Aufgabe wurden die beiden Brüder, Bischof Ekbert und Berthold, Patriarch
von Aquileja, betraut.
Die
beiden machten das sogar gern, denn bei dieser Gelegenheit konnten sie ihre
Nichte Agnes von dem allzu bösen Ehemann trennen.
Der
aufsässige Herzog wurde vertrieben, Agnes geschieden und Bischof Ekbert erhielt
die Stellung eines Reichsverwesers in Wien.
Er
gehörte an erster Stelle zu den zehn“patres et lumina“, die dort den zweiten
Sohn des Kaisers - Konrad - zum König beriefen. Auch zur Erhebung Wiens zur
freien Reichsstadt gab er sein Zeugnis.
Die
feierliche Einweihung seines Domes erlebte Bischof Ekbert nicht mehr. Am 6. Mai
1237 fand die Feier statt Vier Wochen später, am 5. Juni 1237 starb er in Wien.
Zunächst wurde er in der Schottenkirche
aufgebahrt, später nach Bamberg überführt.
Als
Erbauer des Domes und als Staatsmann hat er sich hohes Ansehen erworben.
Magnanimus
et bellicosus wird er genannt.
Bischof Poppo
Kaiser
Friedrich II hatte die Dienstleistungen des treuen Bischofs Ekbert in Wien
nicht vergolten. Er fühlte sich durch dessen plötzlichen Tod seiner Schuld
enthoben.
So
übernahm Poppo, Ekberts 7o-jähriger Onkel und Nachfolger, sein Bischofsamt mit
riesigen Schulden belastet. Die Gläubiger drängten und Poppo sah den einzigen
Ausweg im Verkauf von Kirchengut. Er verkaufte die Stadt Amberg,was ihm bis
heute nachgetragen wird. Auch Gefäße aus dem Kirchenschatz schonte er nicht.
Er wandte
sich auch wegen seiner Schulden an den Papst. Das wurde ihm aber als Treu-
losigkeit
ausgelegt.
Seine
unwürdige Absetzung und Tilgung aus der Reihe der bamberger Bischöfe war die
Folge. Man legte ihm Simonie zur Last, also Verschleuderung von Kirchengut.
Das war
der Dank für seinen lebenslangen Einsatz an der Seite des Domerbauers.
Literatur
( 1
) Otto Hartwig „Der Bamberger Dom“ Bamberg
1939
( 2
) Hans Fiedler „Dome und Politik“ Bamberg 1934
( 3
) Niels von Holst „Der Deutsche Ritterorden und seine
Bauten“ Berlin 1981
( 4 ) ( 5
) ( 6 ) ( 7) in Katalog „Die Andechs - Meranier in Franken“ Mainz 1998
( 8
) Katalog „Sankt Elisabeth“ Sigmaringen
1981
(1o) Ernst Autum
Doktorarbeit „Bischof Ekbert“
Erlangen 1924
(11)
Edmund Öfele „Geschichte der Grafen von Andechs“ Innsbruck 1877
Bela I König v
Ungarn+ 1o63
OO Richeza To KgvPolen
I
Ulrich Markgraf OO SOPHIA OO Magnus Herzogv Bayern
v Istrien I + 1095
I
______________
Richardis OO Poppo
Wulfhilde OO Heinrich Hzg
I Mkgf
Istrien
I
__________
_______________
SOPHIE OO Berthold II
Hzg Heinrich Judith
v Istrien v Andechs d Stolze OO Friedrich
Krain + 1151
d Einäugige
+ 1126
Hzgv Schwaben
I
I
Berthold III v Andechs
Kaiser
Barbarossa
Markgraf v Istrien
I
I
Berthold IV v Andechs
König
Philipp
Herzog v Meranien
v Schwaben
I
Ekbert v Andechs Bischof zu
Bamberg
aus dieser Stammtafel geht
die Verwandtschaft der Andechser Familie zum Ungarischen Königshaus hervor, die
Begründung des Allods in Krain, woraus auch die Erhebung zum Markgrafen v
Istrien und letztendlich zum Herzog v Meranien resultierte.
Ebenfalls läßt sich die
Verwandtschaft der Andechser - Welfen - Staufer erkennen.
Bergmüller stellte am
Diessener Himmel die verwandtschaftliche Beziehung der Andechser Familie
mir dem Ungarischen
Königshaus und zu Kaiser Heinrich II dar.
König Stephan v Ungarn,
Gemahlin Gisela, Kaiserin Adelheid, Kaiserin
Kunigunde
Kaiser Heinrich II
Aufn. Elly Jaschoff, Diessen
|