Andechs im Mittelalter
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                        Das Friesacher Turnier

Herzog Leopold VI von Österreich - Steiermark wollte die Spannungen beseitigen, die schon seit Jahren zwischen Markgraf Heinrich IV von Andechs und dem Kärntner Herzog Bernhard bestanden.Er rief zu einem friedlichen Fürstentag zum 1. Mai 1224. Es kamen viele Geladene, Freunde wie Gegner, geistliche und weltliche Fürsten, Adelige, mit ihrem Gefolge.
„Die Ursache der Feindschaft zwischen Markgraf Heinrich IV und Herzog Bernhard lag jedenfalls in Krain, wo ja ersterer durch seine Heirat mit Sophia, der Erbtochter des Grafen von Weichselburg, ein mächtiger Grundherr geworden war, abgesehen von dem übrigen reichen Besitz, welcher hier den Andechsern durch ihre Ahnfrau.....“
„Außer Herzog Leopold VI und den zu versöhnenden Herzog Bernhard und Markgraf Heinrich IV hatten sich zum Fürstentag eingefunden zehn geistliche Herren, darunter Patriarch Berthold vonAquileja und Bischof Ekbert von Bamberg..... die Grafen Albert II von Tirol, Meinhard III von Görz......“

  turnier
    Manessische Handschrift, Ulrich v. Liechtenstein
„So kam das Friesacher Turnier zustande, von dem in - und außerhalb Kärntens schon viel geschrieben wurde, ohne daß das Wesen dieses fesselnden Schauspiels bis jetzt zur klaren Erkenntnis kam.

Überliefert sind uns die poetischen Einzelheiten nur in dem erst 1255 vollendeten Gedichte Ulrichs von Liechtenstein: „ Frauendienst „ des phantastischen Minnesängers ....

„Montag früh wurde zunächst der Gottesdienst in den verschiedenen Kirchen besucht. Danach entstand ein großes Gedränge in den Gassen (von Friesach). Man hörte starken Schall von Posaunen, Holunderpfeifen, Flöten, Hörnern und Trommelschlägen. Alles zog aus Friesach auf das Turnierfeld

.

Die Teilnehmer am Turnier, 6oo an der Zahl, teilten sich in zwei Rotten, wodurch sich eben das Turnier , der Massenkampf, vom vorhergehenden Tjost, dem Einzelkampf unterscheidet: Herzog Leopold mit 1oo Rittern, Graf Albert II von Tirol und Reimprecht von Mureck mit je 4o..... Markgraf Heinrich IV von Andechs hatte

6o Ritter.....“  „Jeder der beiden Rottmeister ermahnte die Kämpfer, seinen Befehlen zu gehorchen, um den ausgesetzten Preis zu erringen....“

„.....Im ganzen waren es nach des Liechtensteiners Schilderung mehr als hundert Ritter, welche sich ganz besonders auszeichneten, andere wurden gefangen genommen , bei anderthalbhundert verloren ihre Pferde. Auf dem bis zum Abend währenden Turnier wurden an tausend Speere verstochen. Schlimm erging es den Gefangenen, welche sich mit Bargeld lösen mußten.“

 

So lautet der Bericht, fast wörtlich zitiertnach:
August Jaksch, „Geschichte Kärntens bis 1335“ Klagenfurt 1928