Andechs im Mittelalter
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 Die Grafen von Diessen - Andechs

Herzöge von Meranien

Sie zählen zu den bedeutenden Adelsfamilien des Hochmittelalters.
Sie erscheinen als Hallgrafen im Bereich der handelswichtigen Salinen am Inn, in Kontrollfunktion über Gerichts- und Militärbezirke, als Vögte und Stifter bekannter Klöster, als Märkte - und Städtegründer. Wir erkennen sie als Markgrafen mit der Aufgabe, Grenzen des Reiches zu schützen, zu erweitern und zu durchdringen. Zuletzt sehen wir sie als Reichsfürsten.
Nach ihrer Burg Andechs nannten sich die Grafen erst ab 1132, seit Graf Heinrich und Graf Otto von Wolfratshausen den großen Diessener Besitz, der bis zum Peißenberg reichte, dem Papst überantworteten. Das war die dritte Stiftung in Diessen.

Zu ihrer Gefolgschaft gehörten zahlreiche Ministerialen, auch Richter, Ärzte, Missi (=Gesandte) zu Kaiser und Papst. Ihre Kanzlei befand sich in Diessen.
Durch Heirat gelangte das „Kerngebiet ihrer Macht“ ( 2 ) in Franken an die Familie:Gebiete um Plassenburg, Hof, Bayreuth, Lichtenfels, Bamberg. Ferner Ländereien in Kärnten und Krain mit Handelsstraßen, Märkten, Maut und Zolleinnahmen. Nicht zu vergessen das große Gebiet um Würm - und Ammersee.
Mit den ererbten Grafschaften Neuburg - Schärding - Windberg war Graf Berthold III  (+ 118o) Herr von sieben Grafschaften. 1173 wurde er von Kaiser Barbarossa zum Markgrafen erhoben.

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Im Jahr 118o, als die Wittelsbacher Bayernherzöge wurden und die wesentlichen Machtbereiche der Welfen übernahmen, stieg Berthold IV mit dem Titel Herzog von Dalmatien - Kroatien in den Reichsfürstenstand auf.Etwas später lautete der Titel Herzog von Meranien. Nicht zu verwechseln mit Meran! Meranien bedeutet „Land am Meer“ (1) und übertrug den nunmehr Andechser Fürsten die Aufgabe, sich ihr Territorium selbst zu schaffen. Nämlich einen breiten Zugang zum Adriatischen Meer und möglichst viel Territorium auf der Ostseite der Adria wie die Ehebeziehung mit Ungarn (Gertrud) und ein nicht realisierter Ehevertrag mit Serbien andeutet. Ziel: Wiederherstellung  des römischen Reiches. Dieser Traum wurde durch viele Ereignisse, letzten Endes durch das Aussterben sowohl der Staufer, als auch der Andechser durchkreuzt.


Aus vorhandenen Urkunden entnehmen wir nur sehr spärliche Hinweise, vor allem von der Zeit vor 11oo.
Kloster Diessen verehrt  den Gründer vom Chorherrenstift St Georgen und ersten Grafen von Diessen: Graf Rathold + 9o5. Auch seine Kinder sind erwähnt: Graf Rasso +954, Erbgraf Friedrich und Gräfin Beata (Hatta)  ( 3 )
Graf Rasso stiftete Kloster Grafrath,er gilt auch als Begründer des Andechser Schatzes.Die zweite Diessener Stiftung wird der S Kunissa + 1o2o zugeschrieben, nämlich St. Stephan in Diessen. Die dritte Stiftung in Diessen wurde schon erwähnt, 1131, St Maria.
Sowohl S Rasso, als auch die „Selige Gräfin Kunissa“ werden mangels archivalischer Beweise vom Haus der Bayrischen Geschichte in den Bereich der Legende verbannt.


Literatur
( 1) Edmund Öfele „Geschichte der Grafen von Andechs“ Innsbruck 1877
( 2) Karl Bosl  „ Bayerische Geschichte“ München 198o
( 3) Jos. Anton Hugo „Chronik des Marktes und der Pfarrei Diessen 19o1
( 4) Katalog  „ Herzöge und Heilige „ München 1993